Cyber-Mobbing – Gewalt im Internet

Mobbing in der Schule ist bereits seit Jahren ein ernsthaftes Problem mit gravierenden Folgen für die betroffenen Schülerinnen und Schüler.

Cybermobbing, also verbale Angriffe, Demütigungen und Drohungen im Internet, über soziale Medien und Messenger-Dienste bedeutet noch eine Verschärfung des schädlichen Prozesses: Beim „analogen Mobbing“ erleben die Opfer in der Regel eine Auszeit, wenn sie nicht in der Schule sind. Cybermobbing hört nie auf und durchdringt alle Lebensbereiche.

Cybermobbing betrifft alle Schulformen, inklusive der Grundschule. Mit zunehmenden Alter der Schülerinnen und Schüler wird es aber häufiger und massiver.

Cybermobbing ist besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind. Hier liegt auch ein geschlechtsspezifischer Unterschied. Mädchen sind in erheblich höherem Maße mit verschiedenen Aspekten ihres Lebens unzufriedener als Jugend. Und sie erleben, spätestens mit Beginn der Pubertät, mehr und gravierendere Formen von Cybermobbing bzw. Cybergewalt.

Cybergewalt kann krank machen

Die Erfahrung von Cybergewalt hat weitreichende Auswirkungen auf das Wohlergehen und die seelische Gesundheit der betroffenen Jugendlichen: Extreme Verunsicherungen und Ängste bis hin zu Suizidgedanken und dem Griff zu Alkohol und anderen Drogen sind die Folgen.

Was tun?

In Deutschland gibt es bisher kein spezielles Cybermobbing-Gesetz. Dennoch ist das Internet kein rechtsfreier Raum und Cybermobbing ist eine Straftat. Viele online Handlungen können straf- oder zivilrechtlich verfolgt werden. So z. B. Beleidigungen, üble Nachrede und Verleumdungen. Nachstellungen, Bedrohungen, Nötigung und Erpressung können bei der Polizei angezeigt werden. Ganz wichtig: Auch Fotos, Videos oder Handymitschnitte dürfen nicht ohne Zustimmung verbreitet und ins Netz gestellt werden. Deswegen gilt: Beweise sichern ist extrem wichtig, um erfolgreich gegen die Täter vorgehen zu können.

Unterstützung suchen die jungen Menschen vor allem bei Freundinnen und Freunden, aber auch bei den Eltern und Lehrer_innen. Wir haben rechts unter den „Weiterführenden Informationen“ Tipps und Empfehlungen aufgelistet – für die von Cybermobbing Betroffenen selbst, aber auch für diejenigen, die sie unterstützen wollen.