Gewalt gegen Frauen gemeinsam bekämpfen – Der Runde Tisch EN lädt zur Online-Befragung ein
Medieninformation des Runden Tisches EN gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt 15.09.2021
„Das Thema Gewalt gegen Frauen hat gerade in der Pandemie an Brisanz gewonnen“, sind sich die Fachkräfte am Runden Tisch EN gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt einig. „Die Beratungsanfragen nehmen zu, die Schutzhäuser sind mehr als ausgelastet und auch die Formen der Gewalt haben zugenommen. Beleidigungen, Drohungen, Nachstellen, das Handy der Partnerin kontrollieren, sexualisierte und körperliche Gewalt, Bedrohungen und schlimmste Diffamierungen im Netz bis hin zum Mord – Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und hat im digitalen Zeitalter eine zusätzliche Dimension bekommen. Umso wichtiger, dass Fachkräfte und Zivilgesellschaft an einem Strang ziehen und überall dort, wo es möglich ist, Gewalt an Frauen gemeinsam bekämpfen“, so die Fachleute.
Fachkräfte und Bürgerschaft ziehen an einem Strang
Wie die Bevölkerung die Situation vor Ort einschätzt, hierzu möchten die Fachleute in einem ersten Schritt Bürgerinnen und Bürgern befragen: Haben sie in ihrem Umfeld schon mal Gewalt erlebt? Sind die Beratungs- und Hilfsangebote für gewaltbelastete Frauen und ihre Kinder bekannt? Reichen die Unterstützungsangebote aus und was könnte noch verbessert werden, damit sich Frauen und ihre Kinder sicher im Ennepe-Ruhr-Kreis bewegen können? Einen Monat lang, vom 15. September bis zum 15. Oktober sind alle Interessierten eingeladen, sich an der Befragung online oder bei Aktionen vor Ort zu beteiligen. „Alle, die mitmachen, sind wichtig. Sie machen Bedarfe sichtbar und tragen damit zur Verbesserung der Situation von Frauen und Kindern in jeder einzelnen Kommune und im gesamten Kreisgebiet bei“, werben die Fachfrauen- und Männer für eine breite Beteiligung.
Den Link zu der Befragung finden Mitwirkende auf allen städtischen Webseiten im Ennepe-Ruhr-Kreis und auf sowie hier: Der Fragebogen beinhaltet 10 Fragen zum Thema Gewalt gegen Frauen und ist in ca. 5 Minuten beantwortet. Darüber hinaus planen die Gleichstellungsbeauftragten zusätzliche Aktionen, bei denen der Fragebogen vor Ort ausgefüllt werden kann.
Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, mitzuwirken
Wie geht es dann weiter? Die Ergebnisse werden anschließend ausgewertet und vorgestellt. Rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November sind Fachforen und lokale Workshops mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern geplant, in denen die Ergebnisse beraten und Ideen für eine wirkungsvolle Strategie im Kampf gegen Gewalt an Frauen und einen besseren Schutz der beteiligten Kinder gesammelt werden sollen.
Auftakt zur Umsetzung der Istanbulkonvention im Ennepe-Ruhr-Kreis
Der Runde Tisch EN startet damit die Umsetzung der Istanbulkonvention im Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Konvention ist ein Übereinkommen auf höchster Ebene, die den Schutz und die Rechte von Mädchen und Frauen europaweit zu Staatszielen erklärt und zur Gleichstellung der Geschlechter verpflichtet. Konkret geht es darum, Mädchen und Frauen frühzeitig und noch effektiver vor Gewalt zu schützen und hierfür unterstützt durch Bund, Land und Kommune mit allen gesellschaftlichen Kräften verbindlich zusammenzuarbeiten. Was es dazu in den Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises an Angeboten und Netzwerken braucht und wie eine kreisweite Strategie aussehen kann, daran wollen die Fachkräfte in den kommenden Monaten mit der Bürgerschaft und der Politik arbeiten.
Weitere Infos und Kontakt: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gevelsberg und Geschäftsführerin des Runden Tisches EN, Christel Hofschröer, Tel. 02332-771114, christel.hofschroeer@stadtgevelsberg.de oder bei allen Gleichstellungsbeauftragten in den Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen, zu Beratungsangeboten für Frauen und Männer sowie zur Istanbulkonvention auf dieser Seite – www.gesine-intervention.de