VIPROM – Bessere Gesundheitsversorgung nach Gewalt

GESINE Intervention ist Partnerin eines zukunftsweisenden EU-Projektes zur verbesserten gesundheitlichen Versorgung gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder.


Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus 4 weiteren EU-Ländern setzt sich GESINE Intervention für eine verbesserte Qualifizierung der verschiedensten Gesundheitsberufe ein. Ärztinnen und Ärzte sind wichtige AnsprechpartnerInnen für Frauen, die sexualisierter oder anderen Formen von Gewalt ausgesetzt waren. Auch Hebammen, Pflegende und andere Gesundheitsberufe sind – manchmal ohne es zu wissen – mit Gewaltopfern in Kontakt. Umfragen haben ergeben, dass sich die Fachkräfte oft nicht ausreichend informiert fühlen, um Patientinnen mit Gewaltbelastung adäquat versorgen und gezielt an weitere Hilfen vermitteln zu können. Besonderer Bedarf besteht demnach in einer gewaltinformierten Gesprächsführung und einer gelingenden Psychoedukation.

Für Deutschland arbeitet GESINE Intervention intensiv mit der Universität Münster daran, entsprechende Curricula zu entwickeln und diese in den diversen Aus- und Weiterbildungsordnungen zu verankern. Am 28.2. bis 1.3.2023 fand ein erfolgreiches Kick – off statt. Hier die Pressemitteilung in deutsch und englisch mit einem Foto der Beteiligten.

Das EU-Projekt startete im Februar 2023. Wir werden Sie hier auf dem Laufenden halten.

Die offizielle Website finden Sie hier


Das sagen unsere Partner…

Dr. Leven ist Chefarzt der Frauenklinik im Helios Klinikum und niedergelassener Frauenarzt in Schwelm, Deutschland. Er ist außerdem Mitglied des VIPROM Advisory Panel. Wir wollten von ihm wissen…

Dr. Leven, was ist aus Ihrer Sicht die Rolle von Ärzten bei Häuslicher Gewalt?

„Die Aufgabe der Ärzte ist die Erkennung der Red Flags, die auf Häusliche Gewalt hinweisen können, das Ansprechen möglicher Häuslicher Gewalt und in Absprache mit den Betroffenen die Weiterleitung an das professionelle Unterstützungsnetzwerk.“

Wer ist Ihr wichtigster Kooperationspartner bei Häuslicher Gewalt?

„Konkret in unserer Stadt das Gesine Netzwerk mit der Frauenberatung.“

Wenn Sie wissen, dass eine Patienten Gewalt erlebt, wie verändert das Ihre Versorgungsleistung?  „Die Kommunikation wird betont gewaltsensibel, der zeitliche Ablauf von Vorgespräch und Untersuchung verlangsamt sich um die Betroffenen nicht zu überfordern, die inhaltliche Versorgungsleistung bleibt in der Regel gleich.“

Was bringt Ihnen ein Projekt wie VIPROM?

„Ich freue mich, dabei mitzuwirken das Thema “Häusliche Gewalt” öffentlicher zu machen und niedrigschwellig die Qualifizierung von Mitarbeitenden im medizinischen Versorgungssystem im Umgang mit Häuslicher Gewalt zu ermöglichen.“