Häusliche Gewalt- auch die Kinder sind betroffen

Sie erleben Häusliche Gewalt und machen sich Sorgen um Ihre Kinder?

Frauen, deren Partner gewalttätig ist, sind oft hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach einer intakten Familie, und dem Bedürfnis, die Kinder vor dem weiteren Mit-Erleben von Häuslicher Gewalt zu schützen.

Bleiben Sie mit Ihren Sorgen nicht allein. Wir unterstützen Sie gerne!


Kinder als Mitbetroffene von Häuslicher Gewalt

Manchmal ist die Mit-Betroffenheit der Kinder offensichtlich- sie bekommen das Gewaltgeschehen direkt mit, haben Angst und weinen. Ältere Kinder versuchen auch häufig die Mutter zu schützen und gehen dazwischen oder versuchen beschwichtigend einzugreifen. Gerade dann werden sie selbst oft Opfer körperlicher Übergriffe.

Es kann aber auch sein, dass sich die Gewalt gegen die Mutter nicht vor den Augen der Kinder direkt abspielt. Auch dann bekommen die Kinder viel mit: Zum Beispiel hören sie Schreie. Sie spüren, wenn die Mutter Angst hat, sie hören eine bedrohliche Stimmlage und verstehen, wenn die Mutter verbal runter gemacht und herabgewürdigt wird. Sie spüren auch, wenn alle so tun, als wäre alles ok, es aber einfach nicht stimmt.
Gewalt beginnt nicht selten das erste Mal in der Schwangerschaft statt und kann dabei auch das ungeborene Kind schädigen oder sogar zu einem Verlust des Fötus führen.

Auswirkungen von Häuslicher Gewalt auf die Kinder

Dass sich das Mit-Erleben von Gewalt in der Familie auf Kinder nachteilig auswirkt, steht fest.

Daher ist es so wichtig Kindern eine geschützte Umgebung zu bieten. Der erste Schritt hierzu ist, anzuerkennen, dass die Kinder durch das Miterleben der Häuslichen Gewalt sehr belastet werden.

Mögliche Folgen des Miterlebens von Gewalt bei Kindern können sein:

  • Schuldgefühle: die Kinder denken sie wären die Ursache oder der Auslöser für die Gewalt
  • Rückzug und vermehrte Ängstlichkeit
  • Eigenes grenzverletzendes Verhalten, häufige Wutanfälle
  • starke Verlustängste
  • Schulschwierigkeiten
  • Einnässen
  • verzögerte Sprachentwicklung
  • Stresssymptome jeder Art, auch psychosomatische: z.B. Bauchweh, Kopfschmerzen
  • eigenes gewalttätiges Verhalten
  • sie ahmen das Verhalten des Vaters nach, z.B. auch herabwürdigendes Verhalten gegenüber der Mutter
  • Langfristig: die Gefahr in eigenen Paarbeziehungen von Gewalt betroffen oder Gewalt ausübend zu werden, steigt erheblich

Auch von einer Trennung sind Kinder mitbetroffen!

Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen Häusliche Gewalt herrscht, empfinden Trennungen sehr unterschiedlich! Manchmal als Befreiung und Entlastung: Das zu Hause ist endlich (wieder) sicher!
Es kann aber ganz anders sein und sie vermissen die gewohnte Umgebung und ihren Vater.

Für Mütter ist das eine echte Herausforderung, mit den ambivalenten Gefühlen der Kinder umzugehen. Und auch ganz praktisch sind Fragen zum Umgang, Sorgerecht und bei wem leben die Kinder überhaupt zu regeln.

Nicht selten versuchen gewalttätige Partner auch im Nachgang Kontrolle über die Mutter durch Umgangskontakte, oder Ausfragen und Manipulation der Kinder auszuüben. Im schlimmsten Fall droht gar eine Entführung der Kinder.

Die Frauenberatung unterstützt Sie in dieser herausfordernden Situation!
Sie können sich unter anderem mit folgenden Fragen an uns wenden:

  • Wie kann ich mich und meine Kinder schützen?
  • Was beinhaltet das Sorge- und Umgangsrecht?
    Welche Rechte habe ich, welche Pflichten habe ich?
  • Welche Rolle hat das Jugendamt?
  • Meine Kinder erinnern mich in ihrem Verhalten an meinen Partner/ Ex-Partner- was kann ich tun?
  • Wo finden meine Kinder und Hilfe?
    Wir können Sie bei der Weitervermittlung an geeignete Angebote unterstützen.