Gewalt in jungen Paarbeziehungen
In jugendlichen Paarbeziehungen kann Gewalt als „spontanes Konfliktverhalten“ oder als „systematisches Gewalt- und Kontrollverhalten“ auftreten (Bates et al., 2014). In verschiedenen europäischen Studien (Narring et al., 2003, Barter, 2009; Blättner et al., 2014) berichten14% -31% aller weiblichen Jugendlichen von Gewalterfahrungen in den ersten Paarbeziehungen. Diese große Spannweite ergibt sich aus unterschiedlichen Gruppengrößen, Fragestellungen, Altersgruppen und dem Kontext der jeweiligen Untersuchung. Allen Studien gemeinsam ist eine im Vergleich zu männlichen Jugendlichen größere Betroffenheit bei weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen (Baier, Pfeiffer, 2011).
Gewalt unter Jugendlichen/ jungen Erwachsenen ist ein bekanntes und viel diskutiertes Thema, vor allem im Kontext von Schule und Jugendsozialarbeit. Zu den Gewaltformen gehören Mobbing oder Bullying als systematisierte physische und/ oder verbale Gewalt gegenüber Einzelnen sowie verschiedene Formen von Cybergewalt durch zusenden bedrohlicher oder demütigender Nachrichten oder Veröffentlichung privater/ intimer Bilder und Inhalte (Jim-Studie, 2018; Vagi, 2015; Döring, 2014).
Zusammenfassend zeigt sich, dass Gewalterleben in der Kindheit oder in den ersten Paarbeziehungen ein wichtiger Faktor für weiteres Gewalterleben in der Lebensspanne darstellt ().