Medizinische Intervention

Hinsehen – Warnehmen – Handeln

Gewalterlebens für die Gesundheit von Frauen steht nach wie vor in keinem Verhältnis zu der relativ geringen Aufmerksamkeit, die das Thema Gewalt in der medizinischen Theorie und Praxis erfährt.


Dies führt zu einer dramatischen Fehl- und Unterversorgung von Frauen, die durch Gewalt krank werden. Die Folgen sind erschreckend: chronische Schmerzzustände, Herzerkrankungen, Depressionen, ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, unnötige Operationen sind nur einige des medizinischen Folgen, die aus der nicht gestellten „Diagnose Gewalt“ resultieren. Aber auch der Weg in geeignete Unterstützungsangebote für gewaltbelastete Patientinnen ist unnötig lang und steinig, weil Arztpraxen und Krankenhäuser kaum gewaltbezogene Interventionsprogramme installieren, unzureichend über regionale Unterstützungsangebote informiert sind und nur selten über effektive Weitervermittlungspfade verfügen.

Die von GESINE Intervention entwickelten und implementierten Interventionsprogramme richten sich nach folgender Matrix:


Die hier benannten Interventionsschritte spiegeln sich auch in den WHO-Leitlinien zum Umgang mit Gewalt in Paarbeziehungen und bei sexueller Gewalt gegen Frauen von 2013.

GESINE Intervention bietet Fortbildungen zur Leitliniengestützten Intervention an. Informieren Sie sich hier.

Marion Steffens beschreibt den angemessenen ärztlichen Umgang bei häuslicher Gewalt in kompakter Form in einem Artikel für die Zeitschrift Der Frauenarzt.

Dieser Artikel beschreibt des Vorgehen von GESINE Intervention im Rahmen des EU-Projektes RESPONSE, dessen Ziel die Erprobung von Interventionsstrategien im Umgang mit gewaltbetroffenen Patientinnen in der Geburtshilfe war (2017/2018).